Julius Raab war ein österreichischer Politiker, der am 29. November 1891 in Sankt Pölten geboren wurde und am 8. Jänner 1964 in Wien verstarb. Er war Mitglied der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und von 1953 bis 1961 Bundeskanzler von Österreich.
Raab war ein prominenter Wirtschaftspolitiker und gilt als einer der Hauptarchitekten des "Raab-Kamitz-Plans", einer wirtschaftlichen Aufbaupolitik, die darauf abzielte, das zerstörte Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg wiederzubeleben. Raab förderte die Industrialisierung Österreichs und setzte sich für den Ausbau der Infrastruktur sowie für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein.
Während seiner Amtszeit als Bundeskanzler führte Raab eine pragmatische und konservative Regierungspolitik. Er setzte sich auch für die Zusammenarbeit mit dem sozialistischen Lager ein und bildete mehrere Koalitionsregierungen mit der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ). Unter seiner Führung wurde auch das Österreichische Staatsvertragsgesetz verabschiedet, das 1955 zur Wiedererlangung der vollen Souveränität und Neutralität Österreichs führte.
Julius Raab trat 1961 von seinem Amt als Bundeskanzler zurück, blieb aber weiterhin politisch aktiv. Er war auch als Unternehmer tätig und gründete mehrere Unternehmen in den Bereichen Bauwesen und Wirtschaftsförderung.
Raab wurde als eine der prägenden politischen Persönlichkeiten Österreichs des 20. Jahrhunderts angesehen. Sein Einsatz für wirtschaftlichen Wiederaufbau und seine pragmatische Politik haben einen großen Einfluss auf die österreichische Nachkriegsgeschichte gehabt.
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